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Ein neues Energiekonzept für den Spargelhof

Pünktlich zur Spargelsaison nimmt die Jucker Farm AG auf dem Spargelhof in Rafz ein neues Energiesystem in Betrieb. Entwickelt und realisiert hat es Energie 360°, die modernen Photovoltaikanlagen stammen von Solvatec.

Spargelhof Rafz

Pünktlich zur Spargelsaison 2018 nimmt die Jucker Farm AG auf dem Spargelhof in Rafz (ZH) ein neues, integrales Energiesystem in Betrieb. Entwickelt und realisiert hat es Energie 360°, die modernen Photovoltaikanlagen stammen von Solvatec. Die drei Partner hoffen, dass ihr nachhaltiges Konzept in der Landwirtschaft bald zahlreiche Nachahmer findet.

Als Martin Jucker Anfang 2017 über eine Erweiterung des Spargelhofs in Rafz nachdenkt, sieht er sich in Sachen Energieversorgung mit einer Herausforderung konfrontiert: Der bestehende Anschluss des lokalen Elektrizitätswerks reicht nicht aus, um den erhöhten Energiebedarf der neuen Kühlanlagen zu decken. Die konventionelle Lösung wäre ein neuer Anschluss. Doch Martin Jucker hat eine Vision: Er will einen Hof bewirtschaften, der nachhaltig, wirtschaftlich, in Sachen Energie eigenständig und von fossilen Brennstoffen unabhängig ist.

Deshalb investiert er gemeinsam mit Energie 360° und Solvatec AG, einem Unternehmen der fenaco Genossenschaft, in eine innovative Gesamtlösung statt in einen neuen Stromanschluss. Seit Anfang April liefert nun eine Photovoltaikanlage ausreichend Strom, um die frischen Spargeln, Heidelbeeren und Kürbisse zu kühlen.

Ein Konzept, das Schule machen soll

Das auf dem Spargelhof umgesetzte Energiekonzept umfasst Kälteversorgung, Abwärmenutzung, Photovoltaik, Batteriesystem und Elektromobilität – denn Martin Jucker hofft, seine Spargeln in Zukunft mit E-Traktoren zu ernten. «Es wird je länger, je wichtiger, die verschiedenen Energiesysteme intelligent zu koppeln», sagt Romeo Deplazes, Geschäftsleitungsmitglied von Energie 360°, «und gleichzeitig die Anlagen auch für Mobilität so weit wie möglich von fossilen zu erneuerbaren Energien zu transformieren.»

Romeo Deplazes und Martin Jucker hoffen, dass ihr Projekt Landwirtinnen und Landwirte inspiriert, ähnliche Lösungen zu realisieren. «Wir zeigen, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit gleichzeitig zu haben sind», so Martin Jucker.

Unabhängig dank Strom vom eigenen Dach

Das Energiesystem des Spargelhofs enthält viele innovative Ansätze, etwa eine neue, schwermetallfreie Dünnschicht-Solarzellentechnologie, die bessere physikalische Eigenschaften aufweist. Sie stammt von Solvatec und stellt die zuverlässige Stromversorgung auf dem Hof sicher. Dominik Müller von Solvatec: «Im Sommer ist der Strombedarf für die Kühlanlage sehr hoch. Unsere Photovoltaikanlage, das leistungsstarke Batteriesystem und das intelligente Energiemanagement gewährleisten, dass der Bedarf gedeckt ist.» Der Anschluss des Hofs ans Stromnetz dient lediglich der Optimierung des Betriebs, erklärt Martin Jucker: «Unser Hof könnte das ganze Jahr über ohne externe Stromversorgung funktionieren.»

Für die Partnerunternehmen liegen die Vorteile der gemeinsam realisierten Lösung auf der Hand: hohe Eigenversorgung mit Notstrombetrieb, optimale Nutzung erneuerbarer Energien und stabile Betriebskosten für die nächsten 15 Jahre.

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